Bei den alten „Nokia 3210“-Handys und co. musste sich der Käufer noch keine Gedanken über die Sicherheit machen. Viren gab es nicht und wichtige Daten (ausgenommen der Kontaktdaten) wurden auf einem klassischen Handy nicht gespeichert. Mit zunehmendem Funktionsumfang der heutigen Smartphones liegen aber auch immer mehr persönliche und sensible Daten auf den mobilen Telefonen. Dass Android nicht sicher ist, hatte Bit9 bereits bemängelt. WLAN-Passwörter, Fotos, Konto-Logins für z.B. Google-Mail und mehr hat jeder Android-Nutzer auf seinem Gerät gespeichert. Daher möchte ich einen Ratgeber erstellen, der euch dabei hilft euer Android-Smartphone richtig abzusichern. Lest hier Hilfe zum Schutz vor Viren und Datenverlust.
- 1. Grundlegende Absicherung vom Android-Smartphone
- 2. Smartphone schützen bei Verlust oder Diebstahl
- 3. Android Firewall – Internetzugriff regeln
- 4. Android Antivirus-App
- 5. Datensicherung am Android-Smartphone
1. Grundlegende Absicherung vom Android-Smartphone
Zunächst bietet das Android-Smartphone von Hause aus einige Funktionen zur Sicherung gegen unbefugten Zugriff. Seit Android 2.1 Eclair kann der Nutzer ein Entsperrungsmuster festlegen. Wenn euer Smartphone gestohlen wird, hat der Dieb erstmal daran zu knabbern. Seit Android 2.2 (Froyo) kann ein Entsperrungspasswort eingestellt werden. Mit dem Bildschirmschoner muss diese Hürde eingegeben werden. Zur grundlegenden Sicherheit gilt übrigens auch der SIM-Kartenschutz mit Eingabe der PIN.
Wichtiger als irgendwelche Schutz-Apps ist der eigene Kopf. Bei der Installation von Apps sollte immer überprüft werden, welche Berechtigungen verlangt werden. Will ein Spiel Zugriff auf den Kalender, SMS und Adressbuch haben, ist Skepsis angebracht.
2. Smartphone schützen bei Verlust oder Diebstahl
Jetzt habt ihr eure Augen zwar immer auf euer Android-Gerät gerichtet, dennoch kann es immer mal passieren, dass es gestohlen oder verloren geht. Ihr würdet dann zu den 20 Millionen weltweiten Nutzern gehören, die ihr Smartphone verlieren. App-Entwickler haben etwas entwickelt, was euch zumindest jetzt schützen kann. Die App WaveSecure von McAfee ermöglicht es z.B. aus der Ferne Daten, wie Kontakte und Fotos, gelöscht werden. Des Weiteren kann damit das Gerät geortet und überwacht werden. WaveSecure ist 7 Tage als Testversion kostenlos.
Eine Open-Source-App ist Prey aus dem Google Play Store. Alternativ gibt es auch „Where’s my droid“. Meine Empfehlung ist „Android Lost“ – es ist kostenlos und bietet viele Features. Außerdem muss man sich nicht extra registrieren, sondern lediglich eine Verknüpfung mit dem Google-Konto machen.
3. Android Firewall – Internetzugriff regeln
Viele Apps wollen Internetzugriff und verursachen Datentraffic. Wer keine Datenflat hat, sollte sich eine App installieren, die den Internetzugriff regelt. Es bietet sich DroidWall an. Damit kann mit mit Root-Rechten jeder einzelnen Anwendungen den Zugriff auf das Internet gestatten oder verweigern.
Besonders nützlich: Viele Spiele und kostenlose Apps blenden Werbung ein. Mit einer Sperre in DroidWall wird keine Werbung mehr ausgeliefert und dadurch der Akku ordentlich geschont.
4. Android Antivirus-App
Mit zunehmender Anzahl an Android-Smartphones wird das Betriebssystem auch für Hacker immer interessanter. Da ist es nicht verwunderlich, dass viele Entwickler eigene Antivirus-Software für Android anbieten. AV-Test.org hatte eine Reihe von Apps im November 2011 getestet – die meisten sind nutzlos. Lediglich Zoner AntiVirus Free hatte eine Erkennungsrate von 80%.
Quelle: Testresultate von AV-Test.org
Ein Nachteil einer Antivirus-App ist der erhöhte Akkuverbrauch. Insbesondere Echtzeitscanner fressen ordentlich Strom. Ob man sich das antun möchte, muss jeder für sich entscheiden. Aktuell setze ich persönlich kein spezielles Antiviren-Programm ein.
5. Datensicherung am Android-Smartphone
Fotos, Dokumente und Kontakte möchte man ungerne verlieren. Wer regelmäßig keine Backups anlegt, wird sich ärgern wenn es Probleme mit dem Smartphone gibt. Daher empfehle ich jedem Backups anzufertigen. Ich hatte bereits viele Apps getestet, die alle Bugs oder Einschränkungen hatten – mit Ausnahmer von einer: Titanium Backup. Mit Root-Rechten kann man eine Menge sichern – Kontakte, Fotos und Anwendungen. Dabei kann jede App individuell ausgewählt werden und auch im Zeitplaner lassen sich Backups zu bestimmten Zeitpunkten anfertigen.
Klasse Anleitung! Werde auf jeden Fall mal die Internetzugriffe auf meinem Galaxy S2 heute abend mir anschauen und auch eine Antivirus App installieren. Danke für die Tipps 🙂
Wirklich super Hinweise – vielen Dank dafür. Sehr schön, dass auch das gute alte Nokia 3210 mal wieder erwähnt wird. Gibt es eigentlich noch jemanden, der damit telefoniert? Würde mich echt interessieren…