ERP-Systeme für die Unternehmensressourcenplanung sind aus der heutigen Unternehmenswelt nicht mehr wegzudenken. Grund dafür sind die zunehmende Komplexität von Unternehmensstrukturen und Geschäftsprozessen, die nur durch eine integrierte, zentrale Datenplattform effizient überwacht und gesteuert werden können. Dabei geht die Geschichte der ERP-Systeme bis in die 1960er Jahre zurück, wobei die Anfänge wenig mit modernen, umfassenden Lösungen zu tun haben. Welchem Konzept unterliegen ERP-Systeme grundsätzlich und wie sind sie aufgebaut?
ERP-System, Bild: Pixabay
ERP als zentrales System für nahtlose Unternehmensintegration
Das Konzept, dem ein ERP unterliegt, basiert auf der Vereinheitlichung und Integration sämtlicher relevanter Geschäftsbereiche eines Unternehmens in einem zentralen System. Das ERP führt die Unternehmensbereiche und Prozesse zusammen, bündelt und verwaltet sie teils automatisiert. Zu den typischen Modulen eines solchen Systems zählen beispielsweise Finanzen, Personalwesen, Produktion, Vertrieb oder Kundenmanagement, wobei es durchaus branchenspezifische Besonderheiten und Unterschiede gibt.
Mit der Nutzung eines ERPs werden Einzellösungen für die jeweiligen Unternehmensbereiche überflüssig und es entsteht ein nahtloser Informationsfluss innerhalb sämtlicher Abteilungen. Diese Integration aller zur Verfügung stehenden Informationen kann als das Kernstück eines jeden ERPs angesehen werden.
Aufbau und Schichtenarchitektur eines ERP-Systems
Der Aufbau eines ERPs folgt einer mehrschichtigen Architektur, deren Basis eine zentrale Datenbank darstellt, in der sämtliche Unternehmensdaten gespeichert und verwaltet werden. In einer zweiten Schicht folgt die Anwendungsschicht, welche sich in verschiedene Module gliedert und die eigentliche Funktionalität des Systems enthält. Zu diesen Modulen zählen die eben genannten aus den Bereichen Finanzen, Personal, Produktion, Vertrieb, etc. sowie zusätzliche, branchenspezifische Module. In der Regel lassen sich ERP-Systeme flexibel um zusätzliche Funktionen / Module erweitern.
Die Präsentationsschicht eines ERPs stellt die Benutzeroberfläche dar, mit der Nutzer mit dem System interagieren können, was heute in vielen Fällen auf unterschiedlichsten Geräten vom Dashboard über Desktop-Computer bis hin zu Smartphones möglich ist. Die oberste Schicht ist allerdings nicht die letzte, denn ein weiteres, elementares Element eines ERPs ist die Integrationsschicht. Diese stellt sicher, dass das ERP auch mit externen Systemen kommunizieren kann, etwa durch APIs oder auch EDI.
Technologische Konzepte moderner ERP-Systeme
Es gibt unterschiedliche technologische Konzepte bzw. Ansätze, auf denen der Aufbau moderner ERP-Systeme basiert. In der Praxis unterscheidet man insbesondere zwischen folgenden drei Modellen:
On-Premises ERP-Systeme
Klassische On-Premises ERP-Systeme werden in der unternehmenseigenen IT-Infrastruktur betrieben. So behalten Unternehmen die volle Kontrolle über ihre eingesetzte Hardware und Software und vor allem über ihre Daten, da keinerlei Internetverbindung zur Nutzung des ERPs benötigt wird. Darüber hinaus können Unternehmen, die sich für eine solche ERP-Lösung entscheiden, die Software maximal an den individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen anpassen. Insbesondere in Bezug auf die Datensicherheit bieten On-Premises ERP-Systeme große Vorteile. Voraussetzung für eine solche Lösung ist allerdings, dass das Unternehmen über entsprechende interne IT-Ressourcen verfügt.
Cloud-basierte ERP-Systeme
zunehmend mehr Unternehmen entscheiden sich für cloudbasierte ERP-Systeme, da diese in der Regel mit geringen Investitionskosten verbunden sind. Darüber hinaus zeichnen sich entsprechende Lösungen meist durch hohe Skalierbarkeit und Flexibilität aus, was es ermöglicht, die Software schnell und unkompliziert an sich verändernde Anforderungen anzupassen. Automatische Updates und Wartungsintervalle gewährleisten zudem, dass die Software jederzeit auf aktuellem Stand ist, was gerade dann ein entscheidender Vorteil ist, wenn das Unternehmen über kein internes IT-Personal verfügt.
Mobile ERP-Syteme
In der modernen Arbeitswelt spielen Mobilität und Standortunabhängigkeit eine immer größere Rolle. Moderne ERP-Lösungen berücksichtigen diese Entwicklung und ermöglichen den Zugriff auf das System direkt vom Smartphone oder Tablet. So können Mitarbeiter Dateneingaben in Echtzeit tätigen, welche direkt mit dem System abgeglichen werden. Das macht nicht nur etwa im Lager Sinn, sondern vor allem auch bei Außendienstmitarbeitern. Der mobile Zugriff auf ein ERP-System kann einen entscheidenden Vorteil darstellen, der die Flexibilität und die Produktivität maßgeblich steigern kann.
Unterschiedliche ERP-Systeme für verschiedene Unternehmensgrößen und Branchen
Für welchen ERP-Ansatz man sich auch entscheidet, nicht jedes ERP-System eignet sich für jedes Unternehmen gleichermaßen. Während einfache Systeme für kleinere Unternehmen oft eine gute, universell einsetzbare Grundlage darstellen, benötigen größere Unternehmen umfassendere Lösungen.
Zudem haben unterschiedliche Branchen unterschiedliche Anforderungen an Funktionen, Flexibilität oder auch rechtliche Vorgaben, was bei der Auswahl eines passenden Systems berücksichtigt werden muss. So gibt es branchenspezifische ERP für IT-Dienstleister, für den Einzelhandel, das Gesundheitswesen oder auch den die Bildungsbranche, die jeweils genau auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten sind.
Fazit
ERP-Systeme sind ein elementarer Bestandteil der modernen Unternehmenswelt und unabdingbar, um den immer komplexer werdenden Anforderungen gerecht zu werden. Man kann davon ausgehen, dass künstliche Intelligenz in Zukunft verstärkt auch in ERP-Systemen eingesetzt wird, um noch präzisere Prognosen zu ermöglichen, bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen und die Effizienz von Unternehmensprozessen zusätzlich zu steigern.
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