Auch beim Bestellen von Medikamenten, egal ob rezeptfrei oder rezeptpflichtig, sowie Kosmetikprodukten, ist der Onlinehandel nicht mehr wegzudenken. Gerade jetzt zu Zeiten der Corona-Pandemie, währenddessen man so selten wie möglich vor die Tür gehen möchte, boomt der Versandhandel von Medikamenten. Um dabei nicht auf Betrüger hereinzufallen und im schlimmsten Fall gefälschte Medikamente zubekommen wollen wir mit diesem Beitrag eine Hilfestellung beim Vergleich von Online Apotheken geben und darüber informieren, wie man seriöse und unseriöse Anbieter voneinander unterscheiden kann. Denn nicht selten wird man von vermeintlich günstigen Angeboten angelockt und zahlt am Ende doch drauf oder bestellt mehr, als man benötigt, nur um einen Mengenrabatt zu bekommen.
Qualität und Preis
Beim Preis liegen die meisten Online-Apotheken deutlich vorne. Nicht selten können sie ihre Produkte bis zu 50% günstiger anbieten als eine Apotheke vor Ort. Doch eine Ersparnis bietet sich nur bei rezeptfreien Medikamenten, denn hier bestimmt die Apotheke den Preis. Rezeptpflichtige Medikamente unterliegen deutschlandweit der Preisbindung. Lohnen kann sich das Bestellen von rezeptpflichtigen Medikamenten aus dem EU-Ausland, denn diese sind von der Preisbindung befreit. Doch hier lauern die Gefahren. Ein besonderes Augenmerk sollte man auf den Internetauftritt der ausgewählten Apotheke legen. Ist die Seite übersichtlich aufgebaut und so sortiert, dass man sich problemlos zurechtfindet zwischen den unterschiedlichen Kategorien? Jede Seite sollte zudem ein EU-Prüflogo und ein Impressum haben. Das Sicherheitslogo sollte hierbei gut sichtbar auf der Webseite platziert sein. Denn fehlt dieses, dann kann es sich um das erste Indiz handeln, dass der Anbieter unseriös ist und man von einer Bestellung lieber absehen sollte. Darüber hinaus sollte das Impressum vollständig sein. Dazu gehören der Name der Firma, der Name des Geschäftsführers, die Postadresse, der Handelsregistereintrag und die Umsatzsteueridentifikationsnummer.
Zur Qualität der Beratung in Online Apotheken lässt sich folgendes sagen:
Da das persönliche Gespräch wie es bei einer ortsansässigen Apotheke der Fall ist, so nicht möglich ist, bieten seriöse Online Apotheken die Möglichkeit über ein Kontaktformular, einen Chat oder ein Telefongespräch alle eventuell aufkommenden Fragen persönlich zu klären. Fehlt diese Möglichkeit kann man davon ausgehen, dass es sich um einen unseriösen Anbieter handelt.
Gefälschte Medikamente erkennen
Am häufigsten werden Medikamente gefälscht, die preislich eher oben einzuordnen sind und die häufig geordert werden. Auch Medikamente, die man nicht gerne bei der Apotheke vor Ort kauft, wie beispielsweise Potenzmittel, werden gerne gefälscht. Man sollte deshalb auf jedes noch so kleine Detail achten, wenn man die Packung des bestellten Medikamentes in den Händen hält. Das Aussehen, die Haptik und auch der Beipackzettel spielen hierbei eine große Rolle. Ist die Beschreibung übersät von Rechtschreibfehlern, kann man davon ausgehen, dass man einem Betrüger auf den Leim gegangen ist. Ist man sich unsicher, dann hilft letztendlich nur der Weg zu einem Apotheker des Vertrauens oder die Prüfung in einem dafür ausgelegten Labor. Eine überklebte Bezeichnung der Verpackung stellt allerdings noch kein Grund zur Beunruhigung dar. Oft handelt es sich um einen Reimport. Das Medikament wurde dann in Deutschland produziert und hat über einen im Ausland sitzenden Großhändler schlussendlich wieder den Weg zurückgefunden. Um den Fälschungen entgegenzuwirken, wurde 2019 eine neue EU-Richtlinie eingeführt. Medikamente müssen nun mit unterschiedlichsten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet sein. Dazu gehören ein Code und ein Siegel, das Erkennen lässt, dass die Verpackung noch nicht geöffnet wurde. Diese Sicherheitsmerkmale beziehen sich jedoch ausschließlich auf rezeptpflichtige Medikamente.
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