Virtual Reality, kurz VR, diese wundersame Technik, die uns in 3D-Welten eintauchen lässt, ist Trendthema – eigentlich viel zu lange schon. Obwohl Entwickler viel Geld in die Technik und in die Realisierung stecken, der richtig große kommerzielle Erfolg ist bislang ausgeblieben. Das könnte sich im Frühjahr 2020 ändern, dank eines Computerspiels. Davon gibt es zwar auch jetzt schon (Stand 2019) einige, das wird aber nicht vergleichbar sein mit dem was der Entwickler Valve im November auf seiner Onlineplattform veröffentlichte: die lange ersehnte Fortsetzung des zu den erfolgreichsten Computer Games zählende Half Life. Der Titel heißt Half Life: Alyx und das Besondere daran, dieses Game wird ausschließlich über VR spielbar sein.
Die Half Life Spielserie
Die Ankündigung von Half Life Alex auf Valves eigenen Online Gameshop Steam hat sofort hohe Wellen geschlagen. Zahlreiche Online-Magazine, Blogs und News-Seiten haben diesem Thema aufgegriffen und Artikel dazu veröffentlicht. Die Fan-Community wartet seit vielen Jahren auf die Fortsetzung von Half Life 2, das vor 15 Jahren erschien und nach 2004 noch mit zwei weiteren kleineren Episoden aufwartete. Danach hielten vor allem Spekulationen die Möglichkeit eines dritten Teils aufrecht. Den Grundstein für das, zu den erfolgreichsten PC-Spielen gehörende Half Life 2, legte Half Life 1, das 1998 erschien und immer noch auf Steam erhältlich ist. Der Klassiker wurde von 50 Magazinen zum Spiel des Jahres gekürt.
Zentrale Figur aller bislang erschienenen Teile ist der Wissenschaftler Gordon Freeman, der es durch ein misslungenes Experiment fortan mit außerirdischen Kreaturen und dem Militär auf sich nehmen muss. Im zweiten Teil spielt das Geschehen in, unter und um die dystopische Stadt City 17, die von einem korrupten und machtgierigen Wissenschaftler und seiner Militäreinheit ein mehrdimensionales Imperium aufzubauen versucht. Unterstützung erhält Gordon Freeman unter anderem von der Wissenschaftlertochter Alyx Vance. In Half Life 2 ist Alyx noch ein Nicht-Spieler-Charakter. Das ändert sich nun mit der Fortsetzung.
Half Life: Alyx
Der im Frühjahr 2020 erscheinende Teil Half Life Alyx greift in das Geschehen zwischen dem ersten und dem zweiten Teil ein. Hier übernimmt der Spieler oder die Spielerin nicht die Steuerung von Gordon Freeman sondern von Alyx und zwar – durch die VR-Brille – in einer völlig neuen Art und Weise. Steam zeigt auf seiner Plattform einen ersten beeindruckenden Trailer, der nicht nur grafisch überzeugt, sondern erkennen lässt, was Virtual Reality in solche einem Genre zu bewegen schafft: Die Interaktionen im Spiel wirken absolut realistisch, die Spielatmosphäre geht einem unter die Haut, vorausgesetzt man besitzt einen leistungsstarken PC und natürlich eine VR-Brille. Ohne solch ein Headset kann man Half Life: Alyx nicht spielen. Immerhin hat Valve das Spiel nicht nur für das eigenen Headset Valve Index konzipiert, auch Brillen anderer Hersteller wie HTC Vive, Ocolus Rift oder Windows Mixed Reality werden unterstützt. Die beste Spielerfahrung wird man aber wohl mit der Valve Index erzielen.
Half Life: Alyx ist bereits vorbestellbar. Wer sich für dieses Spielvergnügen erst noch ein Headset anschaffen muss, und das werden sicherlich nicht wenige sein, der sollte die geeigneten VR-Brillen-Modelle miteinander vergleichen und idealerweise ausprobieren, denn bei den Headsets kommen einige Aspekte zum Tragen:
Einsatz und Zweck der VR-Brille
Als Erstes sollte es einem klar sein, für welchen Zweck man sich eine Virtual Reality Brille anschaffen möchte. Modelle für Smartphones, Computer, Spielkonsolen oder TV-Geräte unterscheiden sich zum Teil grundsätzlich und können nur für den dafür bestimmten Einsatzbereich genutzt werden. Eine VR-Brille für Smartphones ist in vielen Fällen auch nur für Smartphones geeignet, weil man dafür das Mobiltelefon in die Brille einlegt, das Telefondisplay wird so als VR-Display genutzt.
Auflösung von Virtual-Reality-Displays
Eine hohe Auflösung des Displays zählt mit zu den wichtigsten Features einer VR-Brille. Erst durch eine Auflösung pro Auge wird Virtual Reality zu einem positiven Erlebnis. Aktuelle Angebote lösen daher mit mindestens 960 x 1200 Pixel pro Auge auf, das ergibt eine Gesamtauflösung von 1920 x 1200 Pixel. Neue Modelle verfügen aber auch über höhere Werte. Das ist auch mit ein Grund warum Smartphones nicht wirklich als hochwertiges Display dienen. Die Gesamtfläche wird in der VR-Brille auf zwei Augen verteilt. Für den geringen Augenabstand löst solch eine Techniklösung zu gering auf. Zu dem Bereich Auflösung beziehungsweise zum Bilderlebnis zählen auch weitere Faktoren wie Bildfrequenz und das Nachleuchten, das bei Bewegungen entsteht und zu einem Verschwimmen des Bildes führen kann.
Der Tragekomfort
Schwere VR-Brillen können besser getragen werden, wenn sich das Gewicht nicht nur auf das Gesicht überträgt, sondern über den Kopf verteilt wird. Dafür helfen Konstruktionen, die wie eine Manschette um, und oder über den Kopf befestigt werden. Ebenfalls wichtig hinsichtlich Komfort, ist auch ob, das Produkt kabellos oder mit Kabeln genutzt werden kann. Idealerweise verfügt das Headset über integrierte Kopfhörer, die nicht zu stark auf die Ohren drücken. Valve bietet mit der Index eine gute Lösung an, bei der die Lautsprecher nicht direkt die Ohren berühren und somit auch Geräusche von Außen wahrgenommen werden können.
Das Sichtfeld
Mit unseren nach unten und oben, sowie zur Seite beweglichen Augen verfügen wir in der Realität über ein Sichtfeld von über 210 Grad horizontal und 150 Grad vertikal. Durch Kopfbewegungen erweitern wir dieses Sichtfeld. Diesen Ansatz des Neigens und Drehens wird auch bei VR-Brillen berücksichtigt. Das eingebaute Display stellt diese Bewegungen nach, empfehlenswerte Werte liegen bei 110 Grad.
Die Hand-Controller
Für mehr Bewegungsfreiheit und erweiterte Game Features sorgen Controller die, in den meisten Fällen, beidhändig (einer rechts, einer links) bedient werden. Damit lassen sich im Spiel sowohl Charaktere steuern, als auch Interaktionen ausführen oder Ausrüstungsgegenstände nutzen.
Die Bewegungsabtastung – Tracking
Wenn man sich die Virtual Reality Brille von Valve ansieht, erfährt man, dass die unterschiedlichen Angeboten zum Teil auch sogenannte Basis Stationen beinhalten. Diese Boxen vermessen den Raum dank Laserabtastung und, im Fall von Valve Index, einer Rate von 100 Abtastungswiederholungen pro Sekunde. So werden die Bewegungen des Spielers in das Spiel
übertragen, während sich dieser frei im Erfassungsbereich der Basis Stationen befindet und bewegt.
Der Preis
Der Faktor Preis zählte bislang sicher zu den wichtigsten Gründen warum sich VR-Brillen noch nicht in der Masse durchsetzen konnten. Die Headsets und das Zubehör sind keine preisgünstige Angelegenheit. Die für das Spiel Half Life: Alyx empfohlene VR-Brille Index von Valve kostet als Basisversion – das heißt, nur die Virtual Brille ohne Zubehör – knapp 540,– € (Stand November 2019). Bei diesem Preis ist das genannte Spiel inbegriffen. Zuschläge sind für Versionen mit Controllern und Basisstationen fällig. Die komplette Ausstattung kostet in diesem Fall 1080,– €. Das Zubehör ist auch einzeln erhältlich.
VR-Vorschau für 2020
Virtual Reality wird auch 2020 ein kostspieliges Vergnügen, daran wird sich so schnell nichts ändern. Valve wird die Entwicklung aber deutlich voranbringen, dank Half Life: Alyx und der eigenen Gameplattform Steam, auf der schon jetzt zahlreiche VR-Titel veröffentlicht wurden. Die Half Life Fortsetzung wird das VR-Erlebnis ganz sicher auf eine neue Stufe heben und damit auch die Veröffentlichung ausschließlich als VR-Titel rechtfertigen.
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