Ich werde von Freunden und Bekannten oft gefragt, worauf man beim Kauf eines Monitors achten sollte. Da diese Frage nicht mit einem Satz beantwortet werden kann, habe ich mich entschlossen einen Artikel auch für meine Leser zu erstellen. So sollte der LCD-/TFT-Monitor Kauf zumindest erleichtert werden. Herausgekommen sind 10 Tipps zum Kauf eines TFT-Monitors.
1. LCD-Monitor oder TFT-Monitor – Was ist besser?
Die beiden Begriffe LCD und TFT findet man in den Werbeprospekten von Discountern häufig. LCD steht für Liquid Crystal Display (Flüssigkristall-Bildschirm). TFT (Thin Film Transistor) ist dagegen eine bestimmte LCD-Technik. Da alle aktuellen LCD-/TFT-Monitore mit TFT-Technik betrieben werden, ist es ganz egal wofür du dich beim Kauf eines Monitors entscheidest.
2. Display-Größe – Je mehr Zoll desto besser?
Bei der Auswahl der Display-Größe sollte man von vorneherein beachten, dass man diese auf den Einsatzzweck abstimmt. Wird man viele Filme am PC anschauen? Wie weit sitzt man in der Regel vom Bildschirm entfernt?
Da man vom Computer meist weniger als 1 Meter entfernt sitzt, genügt ein 22 Zoll Display meiner Meinung nach völlig aus. Größere Displays sind für derart kurze Entfernungen weniger geeignet.
3. Optimale Bildschirmauflösung für LCD-Monitore
Während ältere LCD-Displays im 5:4 Format (SXGA – 1280×1024) hergestellt wurden, werden neuere LCD-Monitore eher im 16:9 oder 16:10 Format hergestellt. Das Format und die Display-Größe bestimmen die Bildschirmauflösung. Zu beachten ist, dass je höher die Auflösung ist, desto kleiner die Schrift wird. Abhilfe bei zu kleinen Schriften bietet Windows in den Einstellungen selbst. Gängige Bildschirmauflösungen sind:
- 26 Zoll, 16:10 Display: 1.920 x 1.200 Auflösung
- 24 Zoll, 16:9 Display: 1920 x 1080 Auflösung
- 22 Zoll, 16:10 Display: 1.680 x 1.050 Auflösung
- 20 Zoll, 16:10 Display: 1.680 x 1.050 Auflösung
- 19,1 Zoll, 16:10 Display: 1440 x 900 Auflösung
- 18,5 Zoll, 16:9 Display: 1.366 x 768 Auflösung
Noch ein Tipp: Verwende die vom Hersteller angegebene Auflösung (native Auflösung). Die TFT-Monitore sind für diese Auflösung konzipiert und ermöglichen nur damit ein optimales Bild. Lediglich Spieler können oder sollten in einigen Fällen eine niedrigere Auflösung beim Spielen wählen, um die Performance zu steigern.
4. Optimaler Betrachtungswinkel beim LCD-Monitor
Der Betrachtungswinkel wird mit zwei Werten angegeben: V und H. „V“ steht für vertikal und ist der vertikale Blickwinkel unter dem man beim LCD-Monitor etwas erkennen kann. „H“ steht für dementsprechend für den horizontalen Winkel. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Winkel möglichst groß sind. Bei größeren Displays sollte man insbesondere darauf achten. Man möchte damit eventuell mit mehreren Personen drauf schauen – da kann der Betrachtungswinkel schon mal größer sein.
Tipp beim Kauf: Vergleiche die Werte von den Herstellern. Vor Ort sollte man insbesondere den vertikalen Winkel testen, indem man von unten auf das Bild schaut. Verblassen die Farben bei kleinem Winkel, dann sollte man sich andere LCD-Monitore anschauen.
5. Je mehr Helligkeit desto besser?
Nicht unbedingt. Die Helligkeitswerte werden bei den Displays in cd/m² (Candela pro Quadratmeter) angegeben. Aktuelle TFT-Monitore haben Werte von 200 cd/m² bis 400 cd/m². Ein Wert von 300 cd/m² reicht vollkommen aus.
Kauf-Tipp Helligkeit: Achte darauf, dass die Helligkeit heruntergeregelt werden kann. Bei zu hellem Bild werden die Augen schnell müde. Also ist zu sagen, dass der Helligkeitswert nicht allzu wichtig ist.
6. Was ist ein guter Kontrastwert?
Der Kontrast ist wichtig, um die Qualität eines TFT-Monitors festzulegen. Es bezeichnet das Verhältnis von Schwarz und weiß – wie stark kann der Monitor die Unterschiede darstellen? Also ist der Kontrast das Verhältnis der Helligkeit von der dunkelsten zur hellsten Farbe. Kann der TFT-Monitor z.B. einen weißen Bildpunkt 8000 mal heller darstellen als einen schwarzen Bildpunkt, dann spricht man von einem Kontrast von 8000:1.
Die Hersteller geben in der Regel den dynamischen Kontrast an. Allerdings gibt es auch den statischen Kontrast. Der dyn. Kontrastwert ist höher. Dabei regelt der Monitor dynamisch die Helligkeit durch senken der Hintergrundbeleuchtung bei einem insgesamt dunklem Bild.
Kauf-Tipp für Kontrast: Wichtiger ist der statische Wert, der allerdings nicht immer angegeben ist. Bei hohem dynamischen Kontrastverhältnis sehen dunkle Bilder besser aus.
7. Reaktionszeit das A und O? Nein!
Monitor-Hersteller geben heutzutage winzig kleine Reaktionszeiten an. Die Reaktionszeit ist die Zeit, die vergeht in der ein Bildpunkt die Farbe wechselt/reagiert. So geben die Hersteller Reaktionszeiten von 2 ms (Millisekunden) an. Dass diese Werte nicht real erreicht werden, haben bereits viele PC-Zeitschriften im Labor nachgewiesen. Zu langsame Reaktionszeiten wirken sich bei schnellen Bewegungen in Form von Schlieren aus. Das Bild verwischt dabei. Besonders Spieler und Käufer, die oft Action-Filme auf dem PC gucken werden, sollten auf eine schnelle Reaktionszeit achten.
Tipp zur Reaktionszeit: LCD-Monitore können Schwarz-zu-Schwarz-Wechsel deutlich schneller machen, als den Grey-to-Grey-Wechsel. Die Hersteller geben meist nur den Schwarz-zu-Schwarz-Wechsel an. Als Käufer kann man sich an den Werten orientieren – glauben sollte man diesen aber nicht.
8. Welcher Anschluss? HDMI, DVI – was ist das?
Ältere Monitore hatten den gewöhnlichen VGA-Anschluss. Dabei wurden die Signale Analog übertragen und mussten vom Monitor bzw. Grafikkarte umgewandelt werden. Von Vorteil ist es einen LCD-Monitor zu kaufen, der über einen digitalen DVI-D Anschluss verfügt. Einige Monitore bieten auch bis zu 2 HDMI-Anschlüsse, um Full HD Qualität zu genießen.
Kauf-Tipp: Kaufe einen TFT-Monitor mit digitalem Anschluss. Bei Einsatz von analog-digital Adaptern gehen bei der Umwandlung Signale verloren – das führt zu schlechterer Bildqualität.
9. Kaufe einen LCD-Monitor mit LED Backlight Technologie!
Die LED Backlight Technologie verwendet nicht, wie bei „alten“ Monitoren mehrere CCFL-Röhren, um die Flüssigkristallelemente zu durchleuchten, sondern LEDs (Light-Emitting-Dioden). Die Vorteile von LED Backlight bei LCD-Monitoren sind:
- Gleichmäßige Beleuchtung (keine helleren Bereiche da wo die CCFL-Röhren sitzen würden)
- bessere Ausleuchtung
- kontrastreicheres Bild
- hohe Langlebigkeit von LEDs
- energiesparender
Weitere Infos dazu findet man im Wikipedia-Artikel LED Backlight.
10. Zubehör, Garantie und Sonstiges
Nicht zu vergessen sei das Zubehör. Darunter fallen neben einem deutschen Handbuch auch das Kabel für den Anschluss am PC (z.B. ist ein HDMI-Kabel ist teuer und muss mit berechnet werden). Einige Hersteller legen auch eine Fernbedienung bei, um den LCD-Monitor anzusteuern – sehr praktisch.
Es lohnt sich ein teures Modell zu wählen, welches dann aber eine hohe Garantiezeit hat. Nichts ist ärgerlicher als ein Monitor, der kurz nach Ablauf einer kurzen Mindestgewährleistungszeit abläuft.
Außerdem bieten einige LCD-Monitore auch integrierte Digitaltuner für DVB-T-Empfang. Wer es benötigt, sollte beim Kauf eines Monitors auch darauf achten.
Fazit: Kauf eines guten Monitors ist garnicht so kompliziert…
…wenn man die oben genannten Tipps beachtet. Ich habe für euch diesmal auch wieder eine Empfehlung zum Kauf eines guten TFT-Monitors weiter unten.
Hier anzumerken sei noch, dass mir in den nächsten Wochen ein LCD-Monitor für 2 Monate zum Testen bereit gestellt wird. Welches Modell dies ist und von welchem Hersteller es ist, werde ich euch jetzt noch nicht verraten. Ich empfehle euch den RSS-Feed zu abonnieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Kauf-Tipp: LG Flatron W2286L 22 Zoll
Der LG Flatron W2286L ist sicherlich kein günstiger LCD-Monitor. Allerdings ist das wirklich ein Top-Modell. Ein Kontrast-Wert von 1.000.000:1, LED Backlight Technologie und 2xHDMI, sowie ein DVI-Anschluss, machen diesen LCD-Monitor zu einem Top-Gerät. Ein günstiger LCD-Monitor mit ebenfalls guten Werten ist der LG LG E2250V-PN
[asa technik]B002CJMTHO[/asa]
Worauf achtest du beim Kauf eines Monitors? Spielt für dich der Markenname eines LCD-/TFT-Monitors eine große Rolle beim Kauf? Wie gefällt dir meine Kaufberatung?
Was anderes als DVI besitze ich auch nicht mehr, vor allem, weil die Grafikkarten kaum noch mit VGA-Anschuss daherkommen.
Also vor dem Monitor-Kauf mit DVI auch absichern, ob die Grafikkarte diesen Anschluss hat.
Ich habe z.B. 2x DVI und auch beide belegt, denn zwei Monitor helfen schon sehr gut beim Programmieren 😉
Ich finde auch die 22Zoll Bildschirme am besten. Größer müssen sie echt nicht sein. Das reicht vollkommen aus.
@mattes: 2 Monitore an einer Grafikkarte? Wie wirkt sich das dann genau aus? Hast du ein breites Bild? Welche Vorteile hast du da bei der Programmierung?
Wenn man 2 Rechner hat und über nen Monitor-Switch hin und her wechselt, ist das auch ganz nett.
@Simon: Ich arbeite derzeit noch an einem 19-Zoller im 5:3 Verhältnis. Da bin ich jetzt schon auf nen 22-Zoller im Widescreen-Format gespannt. So wie ich das bei Freunden sehen konnte, reichen die wirklich vollkommen von der Größe aus.
@Konstantin: Ja genau, ich habe dann mehr Fläche zur Verfügung. Ich kann dann auf einem Monitor den Code ansehen und auf dem anderen direkt den Browser mit der erstellten Website.
Das ist natürlich praktisch. Hast du einen Link da, wie man das Ganze genau einrichtet?
Bei Linux habe ich das noch nicht gemacht. Aber bei Windows ist das sehr leicht. Einfach beide Monitore an beide Anschlüsse packen. Es kann natürlich sein, dass die Monitore die falsche Reihenfolge haben oder beide dasselbe Bild anzeigen. Das kannst du in den Grafikkartentreibereinstellungen (was für ein Wort) ändern.
Aber einen Link habe ich nicht und ein IT-ler wie du wird das schon rausfinden 😉
Jau das sollte kein Problem sein. Danke dafür.
Also ein Kontrast von 1 Mio zu 1 ist nicht möglich! Was soll das denn sein??? Das würde einem ja dann die Augen verätzen!
Aldi bietet gerade (28.9.09) einen 22er an mit 1000:1 für 125 €. Der ist völlig ausrweichend für den Mr. 95% User!
Alles was drüber hinausgeht ist angeberei – außer bei Grafikern natürlich.
Till
Hallo Wollheim,
also ich habe mir meine Augen an meinem LCD-Display noch nicht verätzt und finde das Bild weitaus besser als bei meinem anderen Display mit niedrigem Kontrastwert 🙂
[…] in meinem Artikel “Worauf achten beim Kauf eines Monitors?” hatte ich angedeutet, dass mir ein Monitor zur Verfügung gestellt wurde. Nun lüfte […]
Selbst für alte Hasen ist der Artikel recht gut. Wie bei den meisten Monitor-Beratungen fehlt mir allerdings der Rat, worauf im Hinblick auf die vorhandene Grafikkarte zu achten ist.
Hi Labelle,
meinst du damit die Anschlussmöglichkeiten an der Grafikkarte (DVI, VGA)?
[…] der 50er Serie besitzen außerdem die Möglichkeit, mit der MagicReturn Funktion mehrere Monitore parallel im erweiterten Desktop-Modus zu nutzen. Dabei wird der Desktop auf die angeschlossenen […]
[…] 1920×1080 ist die Standard-Auflösung des TN-Displays. Damit kann der Samsung P2770FH Monitor also Full-HD. Die Kontrastwerte sind ebenfalls gut (70.000:1 dyn. bzw. 1.000:1 typ.). Ein […]