Viele vermuten, dass die Absatzzahlen bei Desktop-Computern rückläufig sind. Der Smartphone- und Tablet-Boom soll dafür verantwortlich sein, dass immer weniger zu den fest verdrahteten PCs gegriffen wird. Tatsächlich wurden aber 2012 rund 24 Millionen PCs und Notebooks mehr verkauft als 2010. Laut Prognosen sollen es bis 2016 nochmal 147 Millionen mehr verkaufte Geräte sein (Statistik: Statista/IDC). Nicht selten greifen dabei Nutzer auf gebrauchte Geräte. Sie sind günstiger, haben aber auch nicht selten Mängel oder sind in der heutigen Zeit nicht geeignet. In diesem Ratgeber möchte ich zeigen worauf beim Kauf eines gebrauchten Computers geachtet werden muss.
- 1. Vorteile eines gebrauchten Computers
- 2. Mögliche Nachteile beim Kauf
- 3. Möglichkeiten an ein gebrauchtes Gerät zu kommen
- 4. Tipps zum Kauf eines gebrauchten PCs
1. Vorteile eines gebrauchten Computers
Eigentlich greifen viele Menschen lieber zu einem neuen Gerät. Jeder kennt das schöne Gefühl ein elektrisches Gerät vollkommen verpackt und ohne Kratzer oder ähnliches auszupacken. Doch nicht immer ist dies möglich (und nötig). Beim Kauf eines gebrauchten Computers oder Notebooks lassen sich nicht selten bis zu 70 % einsparen. Der finanzielle Aspekt ist meist der Hauptgrund. Für 200 Euro wechseln dabei gut und gerne Marken-PCs von Dell, Siemens, etc. den Eigentümer. Ein weiterer Vorteil ist: Der PC wird genutzt und nicht weggeworfen. Oft landen gebrauchte PCs im Elektroschrott – dabei ist dieser noch voll funktionsfähig und für viele Nutzer noch zu gebrauchen. Es werden also Ressourcen (wie Gold, Silber und Kupfer), die z.B. in Mainboard, CPU und Grafikkarte verbaut sind, eingespart.
Vorteile:
Günstiger als Neukauf
Ressourceneinsparung
2. Mögliche Nachteile beim Kauf
Ein gebrauchter Computer kann aber auch Nachteile mit sich bringen. So wurde der PC genutzt und hat daher je nach Alter auch bereits Abnutzungsspuren. Optisch gesehen können die Kratzer und Beulen am Gehäuse sein. Das wird meist weniger tragisch sein. Ein Gehäuse kann im Notfall für 30 Euro neu gekauft werden. Wer handwerklich begabt ist, kann die Hardwarekomponenten aus- und im neuen Gehäuse einbauen. Entscheidender ist allerdings das Altern der elektrischen Komponenten. Je älter diese sind, desto größer ist das Risiko, dass die Teile defekt gehen. Wie das Schicksal es so will passiert dies nicht selten kurz nach dem Kauf der Geräte. Wenn es keine Garantie gibt, ist das sehr ärgerlich.
Ein weiterer Punkt: alte gebrauchte PCs sind technisch oft nicht mehr auf dem neuesten Stand. Wer einen 2 Jahre alten PC kauft, wird damit die neuesten Spiele mit hohen Grafikeinstellungen nicht spielen können. Daher sollte auf die verbaute Hardware geachtet werden – entsprechend dem Nutzungsverhalten (Spiele, Office-Arbeiten, …).
Nachteile:
häufig optische Mängel
Gefahr von altersbedingten Defekten größer
Alte gebrauchte PCs nicht leistungsstark
3. Möglichkeiten an ein gebrauchtes Gerät zu kommen
Bei Media Markt, Saturn oder Conrad kommt man an gebrauchte Geräte nicht so leicht ran. Das müssten dann schon Rückläufer sein. Allerdings gibt es regional auch Händler, die vor Ort gebrauchte PCs anbieten und sich darauf spezialisiert haben. Diese kaufen PCs günstig von Endverbrauchern oder Unternehmen an und verkaufen diese mit Preisaufschlag (und oft geprüft) an Verbraucher weiter.
Offline gibt es sonst auch Versteigerungen – etwa bei nicht mitgenommenen Paketen an Flughäfen, beim Zoll oder aufgrund einer privaten Insolvenz. Dabei lassen sich einige Schnäppchen machen – allerdings muss hier der Wert des PCs genau bekannt sein. Immerhin bietet man mit anderen (eventuell ahnungslosen) Endverbrauchern um die Wette.
Im Internet ist die Auswahl noch größer. Es gibt Online-Shops, die sich genau auf die gebrauchten Geräte spezialisiert haben. Selbst Amazon führt bei vielen Geräten auch gebrauchte zum niedrigeren Preis. Bei eBay findet man eine große Auflistung von privaten und gewerblichen Verkäufern. Es gibt aber auch noch andere Internet-Marktplätze für Kleinanzeigen (z.B. Quoka.de, Markt.de oder Kalaydo.de).
- Offline: Versteigerungen, Zeitungen, (kleine/spezialisierte) PC-Läden
- Online: Online-Kleinanzeigen, eBay, Amazon, spezialisierte PC-Shops
4. Tipps zum Kauf eines gebrauchten PCs
- Gebrauchtes Notebook: Beim Kauf eines gebrauchten Notebooks gilt das gleiche, wie beim Kauf eines neuen Notebooks. Hinzu kommt aber noch der Akku. Dieser hat begrenzte Ladezyklen. Sind diese erreicht oder überschritten, senkt sich die Akkulaufzeit deutlich. Der Größte Verschleiß tritt bei Tastatur und Display auf. Außerdem muss beim Notebook das Display-Scharnier gut überprüft werden. Dies ist eine typische Bruchstelle.
- Markenware wählen: PCs von z.B. Dell und IBM haben einen guten Ruf, was die Qualität angeht. Selbst diese PCs bekommt man zu einem günstigen Preis.
- Nicht von privat: Mehrere Gründe sprechen gegen den Kauf eines gebrauchten Computers von einer privaten Person: 1.) keine Garantie, 2.) größere Gefahr auf einen Betrüger reinzufallen. Händler müssen dagegen mindestens 1 Jahr Garantie vergeben und checken den PC häufig vor dem Verkauf.
- Auf Alter achten: PCs, die älter als zwei Jahre alt sind, sind nicht mehr zeitgemäß.
- Software vorhanden? Wird ein Windows-/Mac-Betriebssystem mit verkauft?
- Kauf vor Ort: Teste den PC indem du ihn vom Händler anschließen und hochfahren lässt. Dann auf Beep-Codes achten – sie deuten auf Hardware-Defekte hin.
- Laufwerke testen: Funktioniert das DVD-/Blu-Ray-Laufwerk einwandfrei?
- Optische Mängel: Optische Makel (Kratzer oder Dellen) deuten darauf hin, wie mit dem Computer umgegangen wurde.
- Gamer-PC/Notebook: Spieler sollten einen aktuellen PC kaufen. Bei gebrauchten Geräten auf nicht so alte Komponenten achten. Tipps für Gaming-Notebooks habe ich bereits beschrieben: „Gaming Notebook Laptop: Was sollte man beachten?„.
Haben dir die Tipps zum Kauf eines gebrauchten Computers geholfen? Ich freue mich über jeden E-Mailabonnenten (siehe rechte Seite entsprechendes Formular) oder Facebook-Fans.
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Grade ein Notebook würde ich mir nur beim Händler gebraucht kaufen. Und vorher wirklich ein paar Minuten damit arbeten wollen. Bei einem PC kann man vielleicht noch Komponenten austauschen – eigentlich auch als Laie – aber bei einem Notebook wird das schon schwieriger. Und um die Qualität der Notebooks ist es eh nicht so gut bestellt verglichen mit einem Desktop PC. 🙂
Gruß, Max
Bei der Recherche im Internet bin ich auf diesen Blog gestoßen und möchte zunächst mal ein großes Lob aussprechen. Die wirklich informativ gehaltenen Beiträge sind sowohl für Computer-Neulinge als auch für fortgeschrittene Anwender eine echte Hilfestellung. Als Mitarbeiter eines Fachhändlers für gebrauchte Computer möchte ich daher noch ein paar Anmerkungen machen:
1. Generell sind gebrauchte Computer vom Fachhändler immer optisch aufbereitet. Zwar gibt es auch Geräte mit Macken und Dellen, jedoch sind diese bei seriösen Anbietern immer als B-Ware gekennzeichnet und preislich deutlich günstiger. Die am meisten verkaufte A-Ware hingegen befindet sich optisch immer in einem neuwertigen Zustand.
2. Neben der optischen Aufbereitung findet bei Fachhändlern auch immer eine umfangreiche technische Kontrolle statt. Die Gefahr, ein defektes Gerät zu kaufen, sinkt damit auf ein sehr niedriges Niveau. Tatsächlich sind Retouren wegen Technikfehlern selten. Und falls doch einmal ein Gerät kaputt sein sollte, greift beim Fachhändler immer die einjährige Gewährleistungspflicht. Der Kunde kauft somit risikolos.
3. Gebrauchte Computer vom Fachhändler sind in der Regel hochwertige Business-PCs, deren Leasing-Vertrag ausgelaufen ist. Diese Geräte sind qualitativ deutlich langlebiger als die Heimanwender-PCs, wie sie beim Discounter oder im Elektro-Fachmarkt vertrieben werden. Selbst nach drei Jahren im Dauerbetrieb sind also Business-PCs durchaus noch technisch auf der Höhe der Zeit und bieten zudem im Fall der Fälle ausgezeichnete Reparaturmöglichkeiten.
4. Ein gebrauchter Computer ist für Otto-Normalverbraucher in der Regel völlig ausreichend. Die wenigsten Kunden von MediaMarkt und Co. sind anspruchsvolle Gamer oder totale Computer-Spezialisten, die auch dementsprechende Rechner benötigen. Die meisten privaten User nutzen ihren PC fürs Internet, für E-Mail-Programme, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Dafür die allerneuste Technik zu besitzen, mag zwar schön sein, ist im Grunde jedoch häufig übertrieben.
5. IT-Schrott ist ein globales Umweltproblem. Jeder gebrauchte Computer ist damit ein aktiver Beitrag zum Schutz unserer Natur und unserer Ressourcen.
Also ich hol mir seit geraumer Zeit auch nur noch gebrauchte Geräte. Hab das damals einmal ausprobiert und war begeistert.
Angefangen mit einem Notebook aus den Amazon Warehousedeals, hab ich vor kurzem ein komplettes PC-System bei noteboox.de geholt. Zugegeben es sind natürlich nicht die schnellsten Geräte bei Preisen unter 200 Euro aber für Office-Arbeiten, Emails abrufen, im Internet Surfen und für kleine Spiele zwischen durch reicht es allemal.
Hallo,
toller Bericht, danke!
Auch ich kaufe schon nicht zum ersten mal gebrauchte Technik…egal was es sein sollte…ob PC, Notebook oder Tablet.
War immer mit der Aufbereitung und Zustand zufrieden. Wie gesagt nicht bei den Privatleuten kaufen, sondern schon bei den Händlern aus dieser Branche. Die Geräte werden stets überprüft, nachgebessert und wiederaufbereitet.
kleiner Insider Tipp- bin schon eine jahrelange Kundin bei der Firma Delwi It Remarketing. Die sind auch stets nach dem Kauf für Kunden da.