In der Anschaffung sind die meisten Tintenstrahldrucker günstig. Wenn es aber um den Nachkauf von Tintenpatronen geht, erhalten viele Käufer einen Schreck. Die Folgekosten können je nach Hersteller und Druckerpatronen recht hoch sein. Nicht ohne Grund schauen viele PC-Nutzer daher auf günstige Ersatzpatronen, Refill-Sets oder Druckertankstellen. Was ihr von solchen Alternativen zu den original Druckerpatronen hakten könnt, zeige ich in diesem Druckerpatronen Ratgeber.
1. Nachfüllen von Druckerpatronen
Wenn die Druckertinte zur Neige geht, steht man als Anwender erstmals vor der Wahl: Nachfüllen oder gleich neue Kaufen? Das Nachfüllen ist grundsätzlich günstiger, da nur der Inhalt und nicht die gesamte Patrone erneuert wird. Bis zu 90 Prozent lassen sich gegenüber dem Originalpreis vom Hersteller einsparen. Es ist nicht jedermanns Sache: Denn etwas Fingerspitzengefühl ist erforderlich: Oft muss mit Bohrer und Spritze hantiert werden. Dabei kann Tinte daneben gehen oder die Patrone auslaufen. Wenn das im Drucker passiert, kann dieser Schaden davon nehmen. Eine passende Unterlage, alte Kleidung und Gummuhandschuhe sind daher Pflicht.
Wer die Druckertinte nachfüllt, geht ein Risiko ein: Das Nachfüllen kann zu irreparablen Schäden am Drucker führen. Wenn beispielsweise Staub in die Patrone gelangt, kann der Druckerkopf beschädigt werden. Daher füllen die Hersteller die Tinte auch in staubfreien Reinräumen auf. Die Garantie seitens des Druckerherstellers entfällt daher beim Nachfüllen.
Meine Empfehlung: Lasst die Finger vom Nachfüllen. Ihr erspart euch Tinte an den Fingern. Im schlimmsten Fall kann es sogar noch teurer werden: Der Drucker geht kaputt oder aber die Kleidung wird eingesaut. Das Sparpotenzial ist dann dahin. Wenn es doch ein Nachfüllset ist, dann würde ich auf diese Premium Druckertinte (Amazon) zurückgreifen.
2. Druckertankstellen: Nachfüllen lassen vom Profi
Wer die Druckertinte nachfüllen will, dies aber nicht selber machen möchte, kann seine Druckerpatronen an eine sogenannte Tintentankstelle abgeben. Zwar muss der Service bezahlt werden, allerdings ist er nach wie vor günstiger als ein Neukauf. Es muss aber einige an Vertrauen zur Druckertankstelle vorhanden sein: Manch einer füllt weniger als Tinte als vorgesehen in die Patrone. Als Verbraucher sieht man das nicht so leicht. Außerdem erhalten viele Betreiber von Tintentankstellen nur kurze Einweisungen und haben wenig Erfahrung, was den Refill angeht. Es ist ratsam vor Ort einen Testdruck zu machen und sich schriftlich den vollständigen Tintenstand nachweisen zu lassen. Mit einer feinen Waage kann man beim ersten Refill den Füllstand mit einem Vorher-Nachher-Vergleich überprüfen.
In Hannover haben wir eine solche Druckertankstelle. Sie wirbt damit die Druckerverbrauchsmaterialkosten um bis zu 75 Prozent zu senken. Dabei werden nicht nur Tintenpatronen, sondern auch Tonerkatuschen erneut befüllt.
3. Original vs. kompatible Druckerpatronen
Wem Originalpatronen zu teuer sind und sich nicht mit dem Refill beschäftigen will, kann zu kompatiblen Druckerpatronen greifen. Sie sind eine günstige Alternative zum Nachfüllen. Solche Tintenpatronen stammen nicht vom Hersteller, sondern von einem Drittanbieter. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Patronen lassen sich einsetzen ohne dass Hände eingesaut werden.
Gibt es ein Risiko?
Mit kompatiblen Druckerpatronen hat man im Regelfall keine Probleme. Dritthersteller befüllen die Patronen nach einem ähnlichen Qualitätsstandard wie der Originalhersteller. Ein Restrisiko bleibt dennoch: Ein defektes Gerät ist möglich. Auch könnte die kompatible Ersatzpatrone nicht funktionieren. Mein Tipp daher: Wartet ab bis eine kompatible Tintenpatrone länger auf dem Markt ist und es eine aussagekräftige Anzahl an Erfahrungsberichten gibt. Die gesetzliche Gewährleistung bleibt beim Einsatz erhalten. Dafür können Druckerhersteller aber die Garantie einschränken. Sie bleibt eine freiwillige Leistung, die an die Voraussetzung zur Nutzung von Originalpatronen bei den meisten Herstellern geknüpft ist.
Druckqualität kann sich verschlechtern
Wer auf Refill-Tinte zurückgreift, muss mit abweichenden Druckergebnissen rechnen. Die können je nach Dritthersteller und Durckertankstelle stark vom original abweichen. Das liegt daran, dass die Rezeptur des Originalherstellers in Tintentankstellen nicht verwendet werden darf. Ich selbst bin mit den kompatiblen Druckerpatronen für meinen Canon MG 5250 sehr zufrieden. Zu Beginn musste ich bei diesem noch den Chip wechseln. Ein Glück gibt es jetzt kompatible Patronen mit Canon-Chip, so dass die Tintenfüllanzeige in Windows korrekt funktioniert. Von der Druckqualität her kann ich keine Unterschiede zum Original feststellen – allerdings drucke ich auch keine Fotos mit dem Drucker aus.
4. Preisvergleich: Originalpatronen, nachfüllen oder kompatible?
Letztendlich hängt es wie so oft vom Geld ab, ob Originalpatronen, Refill-Sets oder kompatible Patronen gewählt werden. Daher habe ich einen kleinen Preisvergleich gestartet, um zu sehen wie sich die Varianten preislich unterscheiden. Nicht einkalkuliert sind natürlich mögliche Schäden. Der Preisvergleich gilt für die Patrone des Druckers Canon Pixma MG 5350:
- Preis für Nachfüllset: CMYK + PGBK (5 x 100 ml) für 23,90 Euro
- Preis für kompatible Patrone: CMY für 4,95 Euro (3 x 11 ml) + PGBK für 1,80 Euro (21 ml) + BK für 1,80 Euro (11 ml) = 8,55 Euro
- Preis für Originalpatrone: PGBK für 11,76 Euro (19 ml) + BK für 10,18 Euro (9 ml) + CMY für 28,06 Euro (3 x 9 ml) = 50 Euro
Die kompatiblen Patronen für den MG 5350 habe ich übrigens bei www.hq-patronen.de gefunden. Bei den Nachfüllsets ist allerdings ein „USB Chip Resetter“ notwendig. Der kostet einmalig ca. 20 Euro. Dafür kann das Nachfüll-Set mehrmals verwendet werden (ca. 5 mal).
Mit der Zeit trocknen Tintenpatronen ein. Sie werden dann unbrauchbar. Daher würde ich nie zu viele Patronen auf ein Mal kaufen.
5. Tipp: Sparsam drucken
Statt immer auf der Suche nach der günstigsten Tintenpatrone zu sein, sollte das Druckverhalten geprüft werden. Nicht jeder Ausdruck muss sein. Über die Druckereinstellungen lässt sich außerdem die Menge der ausgebrachten Tinte reduzieren. Dadurch ist die Druckqualität zwar nicht ganz so hoch – muss sie aber auch oft nicht sein.
Einstellungen für sparsames Drucken am Canon-Drucker:
- Graustufen drucken (schwarz/weiß)
- Druckqualität: Schnell
Tipp: Die Düsenreinigung verbraucht viel Tinte. Sie sollte daher nur gemacht werden, wenn die Druckqualität stark nachlässt!
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Hallo,
kann es sein, daß eine Patrone nach mehrmaligen nachfüllen nicht ausreichend oder gar keine Tinte mehr abgibt? Wenn ja, was sind die Ursachen? Die Luftbohrung liegt frei! Liegt es am Tintenauslauf?
Canon MP640
Gruß Hans